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Gesellschaft

Nordisches Design – Eine Antwort aufs Bauhaus?

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„Was sind die Bedürfnisse eines Kranken?“ hatte sich der Architekt Alvar Aalto Ende der 1920iger Jahre gefragt, als er Außenarchitektur und Innendesign des finnischen Tuberkulose-Sanatoriums Paimio gestaltete. Die Ergebnisse dieser Analyse, die Einrichtung eines kompletten Krankenzimmers, ist bis zum 1. März 2020 im Berliner Bröhan-Museum, dem Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus, zu besichtigen. Sinnigerweise befindet sich der Raum exakt über der funktionalistischen „Frankfurter Küche“, wie der Kurator Fabian Reifferscheidt betont.

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Blick in alle Richtungen: Bauhaus Archiv bezieht Temporäres Schaufenster.

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„Ende einer Legende“ titelte die Berliner Zeitung, als vor fünf Jahren die Charlottenburger Buchhandlung Lehmanns schloss. Mit der Schließung von Lehmanns ­– zuvor war hier die renommierte Buchhandlung Kiepert ansässig – gingen 57 Jahre Buchhandel unwiderruflich zu Ende. Ein Triumph des digitalen Zeitalters, klagten viele Bücherfreunde – und verfielen in Kulturpessimismus.

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„Man muss neue, utopische Institutionen vorbereiten“

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„Demokratie für alle und alles“ – das fordert die General Assembly, die vom 3. bis zum 5. November in der Berliner Schaubühne getagt hat. Stellvertretend für alle Akteurinnen und Akteure „welcher Art auch immer, die von der deutschen Politik betroffen sind, jedoch kein politisches Mitspracherecht haben“ waren 60 Abgeordnete aus aller Welt zusammengekommen, um das neu gewählte deutsche Parlament mit einer “Charta für das 21. Jahrhundert” herauszufordern. Initiator der General Assembly, deren Abschluss und Höhepunkt heute, genau 100 Jahre nach dem „Sturm auf den Winterpalast“, im symbolischen Sturm des Reichstags bestand, ist der Schweizer Regisseur und Theaterautor Milo Rau.

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Queer-migrantische Gemütszustände und aktuelle Erfahrungen

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Auf dem schwarzen Boden bleiben die Fußspuren der Besucher als helle Schmutzflecken erhalten. „So wird Migration sichtbar“, sagen die beiden Kuratoren Emre Busse und Aykan Safoğlu. Das schwarze PVC ist ein Tanzboden, mit dem der Ausstellungsraum eigens ausgelegt wurde. Er verändert subtil das Gefühl des eigenen Gehens in ein leicht gefedertes. Die Weichheit des türkischen ğ schwingt so beinahe wie von selbst in den Körper hinein, im Gegensatz zum beschwerlichen Versuch der bewussten sprachlichen Aneignung.

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Heim und Heimat

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„Man kann die Heimat auswechseln, oder keine haben, aber man muss immer, gleichgültig wo, wohnen“, hat Vilém Flusser einst geschrieben. Der aus Prag stammende Philosoph wusste nur zu gut, wovon er redet, war er doch selber ein Exilant, der vor den Nationalsozialisten flüchten musste und seine gesamte Familie in den Konzentrationslagern verloren hatte.

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