Am 10. Mai 2017 eröffnet die Königlich Dänische Botschaft die Ausstellung „Much More Than One Good Chair – Design and Society in Denmark“. Noch bis Juli erhalten Besucher in den Ausstellungsräumen des Felleshuses der Nordischen Botschaften einen einmaligen Einblick in die Zeitlosigkeit, Kreativität und Vielfältigkeit dänischer Designklassiker.
Schwan, Ei, Ameise – eine erste Annäherung an die Ikonen des dänischen Designs vermag zunächst eher an eine Biologiestunde erinnern. „Der Schwan“, „das Ei“ und „die Ameise“ sind aber mitnichten allein Begriffe aus der Natur, sondern stehen ebenso wie „The Panton Chair“, „PK22“, „Y-Stuhl“ und „The Chair“ oder Børge Mogensen beziehungsweise Arne Jacobsen synonym für die dänischen Designerfolge des 20. Jahrhunderts. Und im Falle der Produktbezeichnungen auch alles Namen für Stühle.
Design für alle
Tatsächlich spielen Stühle im dänischen Design eine besondere Rolle. Der dänische Tischler, Architekt und Möbeldesigner Hans J. Wegner, hatte es sich beispielsweise zum Lebensziel gesetzt, einen guten Stuhl zu entwerfen. Ein Rückblick auf die Designgeschichte Dänemarks zeigt jedoch, dass es natürlich um weit mehr als den perfekten Sitzplatz ging.
Wie aber schaffte es der Bereich Design, die Außenwahrnehmung Dänemarks – ebenso wie die dänische Wahrnehmung nach Innen – so zu prägen? Welche Voraussetzungen standen am Beginn dieser faszinierenden Entwicklung? Die Ausstellung „Much More Than One Good Chair“ nähert sich dem Phänomen dänischen Designs sowie der gesellschaftlichen Interaktion an und stellt sich sowie dem Besucher die interessante Frage: Wie konnte Design aus Dänemark so populär werden – und es bis heute bleiben?
Anhand ausgewählter Objekte von 1945 bis heute wird nicht nur Designgeschichte erzählt, sondern auch ein facettenreiches Porträt Dänemarks gezeichnet: Angefangen beim Traum der Wohlfahrtsgesellschaft – Design für alle! – bis zu den Normen und Anforderungen des heutigen Designs in einer globalisierten Welt mit immer weitreichenderen gesellschaftspolitischen Implikationen. Die Ausstellung präsentiert zum einen die Klassiker wie Børge Mogensen, Arne Jacobsen, Finn Juhl und andere. Gleichzeitig werden aber auch neue Designlösungen wie ein wasserreinigender Strohhalm oder eine App für Blinde gezeigt.
Designtalks im Rahmenprogramm der Ausstellung
Parallel präsentiert die Dänische Botschaft in enger Zusammenarbeit mit renommierten deutschen Partnern aus dem Bereich Design bzw. Architektur im Rahmenprogramm zur Ausstellung zwei Gesprächsrunden zum Thema:
Am Donnerstag, dem 1. Juni 2017 ab 19.30 Uhr , werden in Zusammenarbeit mit dem Bauhaus Archiv im Designtalk: „Bauhaus und Dänemark. Wege des Funktionalismus und die Bedeutung der »humanistischen Moderne« heute“ die Verbindungen zwischen den deutschen Designklassikern des Bauhaus und den dänischen Designikonen besprochen. Zu den Teilnehmern zählt u.a. Professor Carsten Thau von The Royal Danish Academy of Fine Arts.
Zudem geht am Freitag, dem 30. Juni 2017 ab 19.30 Uhr, in Zusammenarbeit mit dem Hatje Cantz Verlag bei der Veranstaltung „Ikonen des dänischen Design – Zeitlose Klassiker oder nostalgischer Retrowelle?“ um die Bedeutung des dänischen Designs in unserer heutigen Zeit. Zu den Gästen zählt hier der dänische Fachjournalist Lars Hedebo Olsen (Politiken).
Ausstellungseröffnung: 10. Mai 2017, 18. 00 Uhr
Ort: Felleshus, Königlich Dänische Botschaft Rauchstraße 1, 0787 Berlin (Tiergarten)Ausstellungsdauer: 11. Mai bis 7. Juli, 2017
Kurator: Designer und Designhistoriker Thomas Dickson
Textredaktion: Jesper Munch Toldam
Ausstellungsdesign: Witthøft-Latourelle
Grafik: Paul Bieri, dia-Netzwerk für Kommunikation
Mit freundlicher Unterstützung von „15. Juni-Fonden“, „Knud Højgaard Fond” und dem Dänischen Kunstrat.
Yeast-art of sharing wird darüber berichten!