close

Residenzpflicht – Künstler in Flüchtlingsunterkünften

residenzpflicht_poster_A0-GS.indd
Abbildung Außenanlage mitDorfplatz: RESIDENZPFLICHT msk7, Standortskizze (c) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Abteilung Hochbau, (Gebäudeplanung: aim Architekten; Freiraumplanung: plateau Landschaftsarchitekten) und msk7

Die Künstlerinnengruppe msk7 vergibt in ihrem Projekt RESIDENZPFLICHT zehn Stipendien für einmonatige Arbeitsaufenthalte in Berliner Flüchtlingsunterkünften an internationale Künstler*innen. Für die Jahre 2019 und 2020 werden jeweils von Mai bis September fünf Artist-in-Residence-Projekte an insgesamt zehn Standorten in Berlin realisiert. Ziel ist es, die in sich geschlossenen Flüchtlingsunterkünfte temporär für Ansätze und Entwicklungen zeitgenössischer Kunst zu öffnen. Alltägliche Berührungspunkte zwischen Künstler*innen und Geflüchteten sollen vor Ort einen Austausch kulturell unterschiedlicher Ideen und Ansichten anregen und über die Grenzen der Unterkünfte hinaus ermöglichen. Unabhängig vom zunächst ungewöhnlich erscheinenden Ort wird der Zugang zu zeitgenössischer Kunst als gesellschaftliches Angebot verstanden, eine Realisierung partizipativer Kunstprojekte mit Geflüchteten steht nicht im Vordergrund.

Für das Kunstprojekt werden zehn Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) in Berlin abwechselnd und temporär um ein mobiles Modul – einen zum Wohnatelier ausgebauten Bauwagen – erweitert. Dieser dient den Stipendiat*innen als Wohn- und Arbeitsraum und ist jeweils einer Wohneinheit angeschlossen, deren Sanitärräume und Gemeinschaftsküche genutzt wird. Vermittelt wird jedes einzelne Stipendium durch einen Blog, ein Künstlergespräch sowie eine Abschlussveranstaltung vor Ort. Jedes Stipendium ist mit 2.000 Euro Honorar sowie maximal 1.000 Euro Material- und Reisekostenerstattung dotiert. Es besteht Residenzpflicht.

Aus 205 internationalen Bewerbungen hat eine Fachjury – bestehend aus Mona Babl (msk7), Lilian Engelmann (Geschäftsführung ngbk Berlin), Kati Gausmann (msk7), Veronike Hinsberg (Bildhauerin, Berlin), Ricarda Mieth (msk7), Sabine Sanio (UDK Berlin, sound studies), Anja Sonnenburg (msk7) – in einem zunächst anonymisierten Auswahlverfahren zehn Künstler*innen ausgewählt: Sebastian Acker (* 1981, lebt in Berlin), Simone Bailey (* 1982, lebt in San Francisco), Claudio Beorchia (* 1979, lebt in Treviso), Andreea Chirica (* 1978, lebt in Bukarest), Albrecht Fersch (* 1970, lebt in Berlin), Manaf Halbouni (* 1984, lebt in Dresden), Rola Khayyat (* 1982, lebt in New York), Pascal Mayet (* 1980, lebt in Kopenhagen), Benedikt Stoll (* 1988, lebt in Berlin) und Patrick Timm (* 1979, lebt in Berlin).

RESIDENZPFLICHT ist ein Projekt von msk7. Der Entwurf erhielt den 2. Preis und die Realisierungsempfehlung im berlinweit offenen Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge, ausgelobt durch das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, beauftragt von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (Abteilung V) in Abstimmung mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten.

RESIDENZPFLICHT wird finanziert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

msk7 sind Mona Babl, Kati Gausmann, Ricarda Mieth und Anja Sonnenburg.

Weitere Informationen:

Residenzpflicht

msk7

 

 

Tags : Albrecht FerschAndreea ChiricaAnja SonnenburgBenedikt StollClaudio BeorchiaKati GausmannLandesamt für FlüchtlingsangelegenheitenManaf HalbouniModulare Unterkünfte für FlüchtlingeMona Bablmsk7Pascal MayetPatrick TimmRESIDENZPFLICHTRicarda MiethRola KhayyatSebastian AckerSenatsverwaltung für Stadtentwicklung und WohnenSimone Bailey