Zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum 2019 plant die Alfred Ehrhardt Stiftung vier Ausstellungen, die sich explizit mit dem Thema Bauhaus beschäftigen. Zu Beginn wird die Ausstellung Alfred Ehrhardt – Malerei, Zeichnung, Grafik gezeigt, die Ehrhardt nicht als Fotografen, sondern als Grafiker und Maler präsentiert. Insbesondere nimmt sie das bildnerische Werk seiner Bauhauszeit in den Fokus, das nach einer Einzelausstellung im Dessauer Meisterhaus Schlemmer 2007 nun erstmals auch in Berlin zu sehen ist. Während seines Aufenthalts am Dessauer Bauhaus im Wintersemester 1928/29 verkehrte Alfred Ehrhardt im Dunstkreis der Bauhaus-Größen wie Josef Albers, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Lyonel Feininger, die sein künstlerisches Werk wie auch seine spätere Lehrtätigkeit maßgeblich beeinflussten. Seine in Tempera auf Masonit entstandenen abstrakten Kompositionen verdeutlichen ein »Materialempfinden«, welches Ehrhardt durch ein gezieltes Studium der Erscheinungsformen und Gesetzmäßigkeiten der Natur schulte, wie es am Bauhaus gelehrt wurde. Seine Bilder gestaltet er mittels verschiedener Werkzeuge wie Spachtel oder Pinselstiel, wobei er die Struktur des Malgrundes mit einbezieht, so dass ein Zusammenspiel aus filigranen Liniengerüsten und pastosen Farbflächen entsteht. Nur vereinzelt lässt sich in seinen gemalten Collagen aus den geometrischen Elementen eine konkrete Figuration ausmachen, etwa eine an Klee erinnernde stehende Figur oder eine kosmische Landschaft im Stile Kandinskys. Zudem zeigt die Ausstellung eine Reihe von druckgrafischen Arbeiten und Zeichnungen, in denen Ehrhardt unter anderem auf seinen Fundus an reduzierten Tiermotiven zurückgreift. Stark vereinfacht sind auch seine Einlinienzeichnungen, wie beispielsweise die einer weiblichen Figur oder eines Kopfes.
Termin Informationen:
100 jahre bauhaus I: Alfred Ehrhardt – Malerei, Zeichnung, Grafik
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