close

Kunst

Welcher Raum für Kunst im öffentlichen Raum?

nvd_5

Ein wenig heimelig mutet der Raum trotz seiner Kargheit an, Blumen auf einem Blumenständer, ein Kuschelobjekt zum Reinlegen und Bilder an den Wänden. Das könnte, mit etwas gutem Willen, eine Art Wohnzimmer sein – ein Ambiente mit einer Grundausstattung zumindest, wie Menschen es sich erwiesener Maßen immer wieder schaffen, egal wo und wie sie sich niederlassen. Die sich hier letztendlich nicht einlösen wollende Harmonie bleibt folgerichtig, denn präsentiert werden vier unterschiedliche künstlerische Ansätze, die ein roter Faden verbindet: Alles sind Werke von Künstler_innen, die mit und im öffentlichen Raum arbeiten, „Neues von draußen“ eben, drinnen in der Galerie oqbo mit der gleichnamigen Ausstellung.

Weiterlesen...

Von alternativen Kunsträumen lernen

2015_25-jahre-kule_brot_grotest-maru_foto-barbara-gstaltmayr

Derzeit wird viel nachgedacht, diskutiert und debattiert über Neukonzeptionen für Museen und Kulturinstitutionen für das 21. Jahrhundert, die sowohl globale Zusammenhänge adäquat wie zeitgemäß neu sortieren, präsentieren und vermitteln als auch durch Öffnung die Teilhabe einer großen Allgemeinheit an Kultur schaffen sollten. Vielfach werden flexiblere Strukturen sowohl intern als auch nach außen hin hierbei als notwendig erachtet, wie diese zu realisieren seien bleibt jedoch bisher vage. Einige alternative Kunsträume haben das umgekehrte Dilemma: Sie erhalten sich mühsam ihre flexiblen Strukturen, ermöglichen die Teilhabe vieler, oft anderer Personenkreise als die in etablierten Häusern, müssen sich aber oft in irgendeiner Form institutionalisieren, um überhaupt weiterhin existieren zu können. Das Kunsthaus KuLe sucht umgeben von Kulturinstitutionen in Berlin Mitte nach Lösungen, wie derartige Fusionen gelingen können.

Weiterlesen...

Kunstgeschichte(n) – Ausstellung Postwar im Münchner Haus der Kunst

el-salahi_self_portrait_of_suffering_iwalewahaus-f

Im ersten Moment erinnert sie an eine Klagemauer, die Stellwand im Münchener Haus der Kunst. Eine Klagemauer, die übersät ist mit Porträts. Ein längliches Gesicht bildet das Zentrum dieser Gemälde-Wand: das „Self-Portrait of Suffering“ von Ibrahim El-Salahi. Der 1930 geborene sudanesische Künstler, heute einer der wichtigsten Vertreter der afrikanischen und arabischen Moderne, schuf es 1961. Damals war in Europa und den USA kaum jemandem bewusst, dass auch der „Rest der Welt“ Kunst hervorbringt. 16 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war New York der Nabel des Geschehens – und die westliche Kunstszene drehte sich im rasanten Tempo um diesen neuen Fixpunkt.

Weiterlesen...

Spielfeld der Gedanken und Aktionen – Dada ist hier!

museum-berlin_projektraum-dada-ist-hier_02

Vor 100 Jahren hatte Dada nicht nur die künstlerischen Ausdrucksformen, sondern auch den Blick auf Gesellschaft, Normen und das „Fremde“ radikal verändert. Ob kulturelle Bildung heute ähnliches bewirken kann, scheint eher fraglich. Und doch ist der anlässlich der Ausstellung „Dada Afrika. Dialog mit dem Fremden“ neu etablierte „Raum für Dialog und Experimente“ in der Berlinischen Galerie eine weitere große Etappe für die kulturelle Teilhabe aller Menschen und Altersklassen in Museen.

Weiterlesen...

Vielseitig, kollaborativ, hybrid – Ausstellungen zur Berlin Art Week und darüber hinaus

csm_2_berlinartweek-pk-web-66_01439281e0

Die Berlin Art Week – ein Kunstmarathon ohne gleichen. Sechs Tage im Flow der Kunst in der Stadt, in der sowieso jeden Tag Vernissage ist. Längst erscheinen die Messen abc und die jüngere Positions nicht mehr als Hauptakteure, sondern reihen sich in die vielen Programmpunkte ein. Künstlerfilme, Private Sammlungen, freie künstlerische Projekträume, Institutionen und auch die Galerien außerhalb der Messen sind weitere Überschriften, unter denen sich eine Vielfalt an künstlerischen Präsentationen subsumiert. Dazu überflutet sich noch die Berlin Biennale zu ihrem Endspurt mit einem 12-Stunden-Programm von Performances, Filmen, Diskussionen oder Guided-Tours.

Weiterlesen...

Das Gute und das Böse – Ausstellung im Centrum Judaicum

Repetition_Neue Synagoge_9

Es ist ein dramatischer, ja pathetischer Auftakt oben im Kuppelsaal des Centrum Judaicum. Eine Figur mit lang drapierten Kleid steht leicht nach vorn gebeugt inmitten der Rotunde, umringt von schwarzen und grauweißen Händen, die mit ihren Unterarmen wie züngelnde Flammen aus dem Boden emporwachsen. Der Kopf der Figur ist mit einer Haube verhüllt, die Unterarme fehlen. Eine unheimlich wirkende Szenerie, die viele, allzu viele Assoziationen an Gefangenschaft, Scheiterhaufen, Hinrichtungen oder Ertrinkende, aber auch an Allegorien der Synagoga oder Justitia, Madonnen- oder Venusdarstellungen hervorruft.

Weiterlesen...

Museum neu denken

ANCB_A69-3-670

Während die Gründungsintendanten des Berliner Humboldt-Forum ihre Ideen und Pläne zur Konzeption des Universalmuseums erst im November präsentieren werden laden das ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory und die Stiftung Bauhaus Dessau zum öffentlichen Symposium und damit zur Teilhabe am Forschungsprozess ein, wie Museen des 21. Jahrhunderts konzipiert und was neue Formate sein könnten.

Weiterlesen...

Momente der Unumkehrbarkeit – Jenny Brockmann in der Schering Stiftung

JennyBrockmann_Sitz’12_Forschungstreffen_ScheringStiftung_2016_Foto ©SebastianMayer

Der kleine Blitz leuchtet hell, knistert gefährlich und erlischt nach einer guten Sekunde wieder. Der knappe Zentimeter an geballter Energie braucht 30000 Volt für sein kurzes Erleben. Unter Einwirkung elektrischer Entladung seien organische Moleküle, wie sie heute in Lebewesen vorkommen, bereits in der Uratmosphäre entstanden. So die Hypothese, die das Miller-Urey-Experiment beweisen wollte und Jenny Brockmann mit ihrer künstlerischen Adaption dieser Laboreinheit zur Disposition stellt.

Weiterlesen...