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Pascale Marthine Tayou: Kolmanskop Dream

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Kolmanskop Dream – Pascale Marthine Tayou schafft mit seiner Installation “Kolmanskop Dream” eine mentale Skulptur der Stadt Kolmanskop, einer ehemaligen deutschen Kolonie und heutigen Geisterstadt in der Namib-Wüste. Die Häuser in Kolmanskop sind heute vom Sand der Wüste verschluckt. Aber unter dem Sichtbaren und Offensichtlichen existieren noch immer die verborgenen kolonialen Strukturen in Form von Erinnerungen, Wissensbeständen, sozialen und kulturellen Beziehungen, Denkweisen und Praktiken.

In Zeiten verborgener Geschichten, kultureller Missverständnisse, zunehmender Nationalismen, Diskriminierung und Intoleranz in der Welt lädt die ifa-Galerie Berlin mit UNTIE TO TIE dazu ein, über die Auswirkungen kolonialer Vermächtnisse nachzudenken, die moderne Gesellschaften seit jeher formen und die noch immer unsere zeitgenössischen Realitäten und das alltägliche Leben beeinflussen. Das einjährige Forschungs- und Ausstellungsprogramm “UNTIE TO TIE – On Colonial Legacies and Contemporary Societies” widmet sich den Schnittstellen zwischen künstlerischen und gesellschaftlichen Diskursen über koloniale Strukturen in zeitgenössischen Realitäten, u. a. hinsichtlich globaler Verbundenheit, urbaner Kulturen, intersektionaler Feminismen und des Aufstands als Widerstand. Die ifa-Galerie Berlin ist zentraler Treffpunkt für die Begegnung von Geschichten – seien sie erzählt, geschrieben, gefertigt oder getanzt. Der Austausch besteht aus drei Säulen: Gespräche, Performances und Screenings antworten in Kunst im Dialog auf die Positionen der Künstlerinnen und Künstler in den Ausstellungen. Als Schnittstelle zwischen Ausstellung und gesellschaftlichen Diskursen entwickelt sich die Lese- und Hörstation mit den fortlaufenden Kapiteln weiter. Die digitale Plattform schließlich schafft ein diskursives Forum mit Gastbeiträgen, Podcasts, Webradio und Videodokumentationen.