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Die FPÖ. Analyse eines völkisch-autoritären Erfolgsmodells

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Heribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstand (DÖW) wird das völkisch-autoritäre Erfolgsmodell der FPÖ analysieren, sowie ihre konflikthafte Geschichte und ihre aktuellen Diskursstrategien vorstellen.

Das nur knappe Scheitern von Norbert Hofer  bei der Bundespräsidentschaftswahlen in Österreich zeigt die gewachsene Stärke seiner Partei FPÖ. Europaweit gilt sie als Erfolgsmodell für die radikale Rechte, die sich schon jetzt ermutigt fühlt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Hofer bei der Wiederholung der Wahl am 4. Dezember 2016 nicht doch noch zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt wird.

Die FPÖ war in ihrer Geschichte sehr lange Zeit von unterschiedlichen Richtungen geprägt, wobei rechtskonservative, wirtschaftsliberale und rechtsextreme Positionen koexistierten. Sie war ein Sammelbecken verschiedener sozialer Gruppen und politischen Strömungen, die durch ihre Begeisterung für den damaligen Parteiführer Jörg Haider, Ressentiments und einer grundlegenden Anti-Establishmenthaltung „gegen die da oben“ zusammen gehalten wurden. Nach 2005 hat sie einen erneuten dramatischen Rechtsruck vollzogen, für die nicht zuletzt ihr Parteivorsitzender Heinz-Christian Strache steht. Er ist ein Meister der populistischen Inszenierung, der unterschiedliche Milieus damit anzusprechen vermag: als Sozialrebell “StraCHE” mobilisiert er unzufriedene Arbeiter, als Burschenschafter das alte völkische Milieu, als kämpferischer Christ verteidigt er das katholische Österreich gegen Türken und muslimische Flüchtlinge. Unterstützung erhält er auch aus der serbisch-orthodoxen Community, die gezielt angesprochen wird. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, das auch die rechtsextreme Szene in Österreich seit Jahren beobachtet, hat 1993 erstmals die FPÖ als rechtsextrem klassifiziert.

 Vortrag von Heribert Schiedel (DÖW Wien) mit anschließender Diskussion

Moderation: Peter Reif-Spirek (LZT), in der LZT-Reihe “Radikale Rechte in Europa”, Eintritt frei