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Design Lab #5: Times of Waste – Was übrig bleibt

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Im Rahmen seiner „Design Lab“-Reihe präsentiert das Kunstgewerbemuseum die Sonderausstellung „Times of Waste – Was übrig bleibt“, die aus einem transdisziplinären Forschungsprojekt entstanden ist und in Zusammenarbeit mit Flavia Caviezel und Mirjam Bürgin von der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel konzipiert wurde.

Abfall kann verheissungsvolle Ressource oder lästiger Rest sein, Abfall ist politisch und sozial, vor allem aber unvermeidlich. Abfall verschwindet nie vollständig und hinterlässt immer Spuren: Die Ausstellung rückt das Leben eines Smartphones ins Zentrum und widmet sich einer typischen Alltagstechnologie unserer Zeit, die viele Formen von Abfall hinterlässt, angefangen bei der Gewinnung der enthaltenen Rohstoffe.

„Times of Waste“ gibt einen Einblick in das gleichnamige Forschungsprojekt, das den Transformationsprozessen des Smartphones und seiner Bestandteile mit künstlerisch-wissenschaftlichen Verfahren nachgeht: Eine Objektbiografie kartiert verschiedene Transportwege und Recyclingrouten und erzählt von ökonomischen Umwandlungen und neuartigen Beziehungen, von lokalen wie globalen Zusammenhängen. Recherchen führen zu Deponien und Schreddern, in Reparaturwerkstätten, Forschungslabors und zu verschiedenen Materialien und Menschen.

Das Ausstellungssetting ist eine Assemblage verschiedener (medialer) Fragmente, die assoziativ zusammenspielen: eine Videoprojektion mit atmosphärischen Landschaften und Material nahen Blickwinkeln, Übersicht in globale Verknüpfungen liefernde Karten, ein Ton-Essay zur Objektbiografie eines Smartphones und ein modellhaftes Metall-Relikt. Dessen Innenleben archiviert jenes geologisch-materielle Nachleben, das die Smartphone-Entsorgung hervorbringt. Es zeugt davon, dass die Menschen auf der Suche nach Rohstoffen nicht nur die Erdkruste abtragen, sondern sie auch mit neuartigen Abfall-Materialien anfüllen. Um die ausgestellten Abfälle, Karten, Bilder und Töne gruppieren sich verschiedene Texte, die der Frage nachgehen: Wo geht das hin, was übrig bleibt? Und was kann getan werden?

„Times of Waste – Was übrig bleibt“ ist aus einem Forschungsprojekt entstanden, das von Flavia Caviezel, Mirjam Bürgin, Anselm Caminada, Adrian Demleitner, Marion Mertens, Yvonne Volkart und Sonia Malpeso realisiert und vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert wurde, und das am Institut Experimentelle Design- und Medienkulturen/Critical Media Lab der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Basel/Schweiz verortet ist. Die Ausstellung basiert auf einer 2017 im Museum der Kulturen Basel und 2018/19 im Gewerbemuseum Winterthur gezeigten Version.